Was dich erwartet?

In der Rubrik Reise Tipps wollen wir dir wichtige Hinweise zur Planung deiner Reise in die Südsee, aber auch ein paar Anregungen für die Aktivitäten und das Leben vor Ort geben. Falls du am Ende des Artikels noch Fragen haben solltest oder etwas genauer wissen möchtest, schreibe uns gerne einen Kommentar oder eine persönliche Nachricht.

Während unserer Reise waren wir in den 3 Wochen „nur“ auf den Gesellschaftsinseln, d.h. Tahiti, Maupiti, Raiatea, Bora Bora und Huahine unterwegs. Allein Französisch Polynesien mit seinen unzähligen und weit verteilten Atollen hat die Fläche Europas. Die Fidschi-Inseln und Neukaledonien beispielsweise liegen nochmal einige Stunden Flugzeit von Französisch Polynesien entfernt. Selbst wenn du dich aber nur auf einen kleinen Fleck im Pazifik beschränkst, bekommst du schon ein sehr gutes Südsee-Feeling.

Nun, was erwartet dich? Du hast sicher schon Fotos von Bilderbuchstränden, unberührter Natur, türkisblauem und klaren Wasser und den Overwater-Bungalows auf Bora Bora gesehen. Wir kannten diese Fotos auch und deshalb wollten uns unbedingt selbst ein Bild machen. Wir können euch sagen, dass die Realität noch um vieles besser ist. Auch die Fotos, die wir gemacht haben, können nur ein Bruchteil vom dem zeigen und zum Ausdruck bringen, wie es ist tatsächlich dort zu sein.

Das Wasser ist unheimlich klar und die Unterwasserwelt einfach atemberaubend. Sina war kein begnadeter Schnorchler, aber seit wir in Französisch Polynesien waren, wird kein Schnorchel-Spot mehr ausgelassen. Du kannst hier Stunden im Wasser verbringen, entdeckst immer wieder neue Fische und es wird nie langweilig. Eine Tauchmaske plus Schnorchel gehören also unbedingt ins Gepäck. Wenn du aber nicht den ganzen Tag nur am Strand verbringen willst, kannst du dir auch mit Kajak fahren, Bergsteigen oder Fahrrad/Roller-Erkundungstouren die Zeit vertreiben.

Auch wenn du der Französischen Sprache nicht mächtig bist oder es gerade so schaffst etwas zum Essen zu bestellen, können wir dir diese Sorge nehmen. Allen, denen wir in Französisch Polynesien begegnet sind, konnten mindestens auch ein paar Brocken Englisch, dass eine leichte Verständigung möglich ist. Außerdem waren alle überaus freundlich und hilfsbereit.

Übersicht

Das haben wir gemacht und fanden es super!

Wir haben uns von AirTahiti den Multi-Island Pass Bora Bora für umgerechnet knapp 400€ pro Person gekauft. Zugegeben dieser Pass kostet schon eine Menge Geld. Aber mit Tahiti nur eine Südsee-Insel zu sehen, wo wir schon mal in diesem schönen Fleck Erde sind, war uns dann doch das Geld wert. Es hat sich auch definitiv gelohnt, denn alle besuchten Inseln hatten ihren ganz eigenen Charme und keine glich der einer anderen.

Schon der Flug von Tahiti zu den Inseln (bei uns Maupiti) ist ein Highlight. Im Flieger haben wir in Flugrichtung auf der rechten Seite gesessen und hatten so einen fantastischen Blick von oben auf die vorbeiziehenden Inseln. Gutes Wetter natürlich vorausgesetzt.

Maupiti war die kleinste Insel, die wir besucht haben. Der Umfang der Hauptinsel beträgt gerade einmal 8 km und große Hotels sucht man hier (glücklicherweise) vergebens. Unsere Pension lag 3 Gehminuten vom Strand entfernt, sodass wir sehr viel Zeit dort verbracht und einfach die Umgebung genossen haben. Ansonsten können wir dir noch die Wanderung auf den Mount Teurafaatiu empfehlen. Bis zum Gipfel läufst du etwa 1 Stunde und von oben hast du einen fast 360°-Blick über das Atoll.

Raiatea selbst hat keine Strände. Die Strände, die du von einer Südsee-Insel erwartest, findest du auf den außenliegenden Motus oder auf Tahaa. Du brauchst also immer ein Boot bzw. die Fähre um von Raiatea zu einem Strand zu gelangen. Da wir eine wunderschöne Unterkunft mit Pool hatten, hat es uns irgendwie nicht an den Strand gezogen. Uturoa, die Hauptstadt von Raiatea, hat ein paar schöne Street Art-Gemälde, die du dir angucken kannst, solltest du dort vorbeikommen.

Auf Bora Bora lohnt sich ein Schnorchel-Ausflug zum Coral Garden. Entweder mietest du dir ein Kajak und paddelst selbst dort hin (Low Budget). Oder du buchst eine Tour bei einem örtlichen Veranstalter und dann siehst du zudem noch andere Schnorchel-Spots von Bora Bora.

Auf Huahine lohnt sich eine Tour in den Süden zu unternehmen, denn dort sind die schöneren Strände bei Parea. Einen wunderschönen Schnorchel-Spot findest du am Sofitel-Beach im Osten von Huahine-Nui. Das Sofitel-Hotel ist bei Google Maps noch eingezeichnet, aber eigentlich existiert es nicht (mehr). Wenn ihr euch von dem Hotel aus in Richtung Osten und Riffkante orientiert, da gibt es einige Korallen mit Nemos und Fischen in allen Farben und Größen. Außerdem hatten wir auf Huahine wunderschöne Sonnenuntergänge mit Raiatea und Bora Bora am Horizont.

Das würden wir nächstes Mal (anders) machen!

Auch wenn wir bei unseren (privaten) Schnorchel-Touren vieles gesehen haben, kamen wir nie zu den Flecken, wo sich die Manta-Rochen oder Haie tummeln. Viele Inseln haben einen solchen Spot und es werden Touren dorthin angeboten. Wen wir also nochmal nach Französisch Polynesien fliegen sollten, werden wir unbedingt eine solche Tour mitmachen.

Auf Maupiti in der Pension (siehe Unterkunft) hatten wir mit Abstand die beste Verpflegung. Sandra, unser Host, war eine begnadete Köchin und ihr Ehemann war Fischer. Das ist eine optimale Kombination um abends leckeren Fisch in verschiedensten Zubereitungsformen serviert zu bekommen. Wir waren nur 3 Nächte auf Maupiti, aber wir hätten hier noch länger bleiben sollen.

Auf Huahine haben wir von unserer Unterkunft Fahrräder kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Es gab nur einen Gang und auch die Bremsen funktionierten nicht richtig. Für lange Strecken waren diese Räder eigentlich denkbar ungeeignet. Zudem waren wir so naiv zu glauben, dass eine Straße an der Küste fast nur ebenerdig verläuft. Um von Fare eine Erkundungstour in den Süden zu machen, empfiehlt sich dann doch eher ein ordentliches Mountainbike oder ein Roller.

Was hat uns enttäuscht oder war total anders als erwartet?

Französisch Polynesien ist teuer, aber die Lebensmittel sind jetzt nicht übermäßig teuer. Diese Feststellung hat uns jetzt natürlich nicht enttäuscht, aber das war anders als erwartet. Wir haben uns in Neuseeland noch mit ein paar Lebensmitteln (Spaghetti, Tomatensoße, Thunfisch, Cornflakes) eingedeckt um für den Notfall gewappnet zu sein. Rückblickend hat sich das aber nicht gelohnt. Ein frisches Baguette kostet überall 53 XPF (Stand: Dezember 2017) und eine Packung Spaghetti haben wir für 90 XPF gekauft. Für Marmelade, Butter und eine einfache Tomatensoße gibst du auch kein Vermögen aus, sodass du zumindest ein gutes Frühstück und ein Basic Abendessen zubereiten kannst. Da wir auf Raiatea keine Kochmöglichkeiten hatten, mussten wir abends immer Essen gehen. In einem einfachen Bistro haben wir einen Burger mit Pommes und dazu ein Softdrink für jeweils 1000 XPF bekommen. Klar, dass Alkohol etwas teurer ist. Mehr dazu unter dem Punkt: Bier Trinken.

Insgesamt hat uns fast nichts wirklich enttäuscht. Man sollte nur wirklich abwägen, wie weit man außerhalb der „größeren“ Orte wohnt. Bei den tropischen Temperaturen hatten wir fast nie wirklich Lust lange zu laufen. Maupiti kann man wirklich zu Fuss noch umrunden (ca. 8-9km), auf Bora Bora (ca. 32km) oder Huhahine (einmal in den Süden und zurück ca. 47km) braucht man schon ein Fahrrad (zu Bora Bora können wir nichts genaues sagen, aber auf Huhahine geht die Ringstraße hoch und runter, obwohl sie so nah an der Küste verläuft) auf Raiatea und Tahiti braucht man definitiv ein Auto. Dafür sollte man entsprechend Geld einplanen (ab 6.000XPF für ein Auto für einen Tag). Auf Bora Bora ist tendenziell alles teurer (außer dem Dingen aus dem Supermarkt).

Wenn man auf Tahiti in Papeete ankommt, sollte man bedenken, dass man dort noch nicht wirklich einen Ort mit Südsee-Feeling erwarten darf. Papeete ist häuptsächlich Verwaltungshauptstadt und ein Hub für die ganzen Flüge in Französisch Polynesien. Einzig Shoppen kann man hier wohl am besten. Wobei es lokale Handkraft-Shops auf allen Inseln zu finden sind.

Unsere Reise im Dezember zu machen, wo die Regenzeit meistens schon begonnen hat, haben wir auch nicht wirklich bereut. Da wir ungefähr drei Wochen in Französisch Polynesien waren, haben uns die paar Regentage nicht gestört. Meistens gibts mal kurze Schauer und man hat so gut wie immer eine sonnige Tageshälfte. Einzig auf Huahine hat uns eine zwei tägiger Dauerregen erwischt. Wenn man natürlich nur eine Woche in der Südsee ist, kann sowas natürlich sehr schade sein. Wenn man also nur kurz dorthin reist, würde ich wohl die Trockenzeit wählen.

Typisches Essen, was man unbedingt probieren muss!

Generell steht Fisch ganz oben auf der Speisekarte. Roher Fisch in verschiedensten Zubereitungsformen ist dabei ein absolutes Muss in Französisch Polynesien und das solltest du auch unbedingt probieren. Zu empfehlen ist einmal Poisson Cru, Fisch Carpaccio oder Fisch Tatar.
Poisson Cru besteht oft aus Thunfisch, der mit Zitronensaft, Kokosmilch und Gemüse zubereitet und meist mit Reis serviert wird. Durch den Zitronensaft wird der Fisch richtig zart und kann quasi mit der Zunge zerdrückt werden. Poisson Cru mit Mahi Mahi Fisch ist nochmal eine kleine Steigerung im Genuss.

Bier trinken

Hinano Tahiti ist das lokale Bier in Französisch Polynesien. Im Restaurant kostet ein großes Hinano (500ml) zwischen 500 und 600 XPF (Stand: Dezember 2017). Im Supermarkt zahlten wir für diese Größe meist um die 300 XPF. Im Supermarkt auf Tahiti haben wir für eine Flasche Argentinischen Wein 900 XPF gezahlt. Der aus Frankreich importierte Wein ist natürlich etwas teurer. Wo es geht, versuchen wir die lokal produzierten Produkte zu kaufen. Da Französisch Polynesien allerdings keinen eigenen Wein produziert, haben wir hier den Preis entscheiden lassen und der Wein hat auch geschmeckt 🙂

Unterkünfte

Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Unterkünften für die du kein Vermögen ausgeben musst. Eigentlich wollten wir, wie in Neuseeland, viel über AirBnB (sichere dir hier 30€ Airbnb-Reiseguthaben) buchen. Bis auf den erste Stopp auf Tahiti haben wir über AirBnB allerdings nichts gefunden. Von einem anderen dänischen Paar haben wir aber erfahren, dass es zumindest auf Raiatea einige AirBnB-Unterkünfte für ca. 30€/ Nacht geben muss. Rechtzeitig planen und buchen, zahlt sich hier also aus. Denn das ist ein Bruchteil von dem, was wir als die günstigsten Unterkünfte auf Booking.com ausgemacht haben.

Die meisten Unterkünfte bieten einem einen Transfer vom und zum Flughafen an. Da gibt man am besten Flugnummer, von wo man kommt und ungefähre Ankunftszeit an (Flüge verspäten sich oft). Meistens kosten die Transfers für eine Strecke zwischen 1000 und 1500 XPF. Dort wo es ging sind wir meisten bei der Abreise gelaufen, nachdem wir den Weg kannten.

Anreise

Der internationale Flughafen auf Tahiti (PPT) wird von einigen Fluggesellschaften und von verschiedenen Richtungen aus angeflogen.

  • Air New Zealand/Auckland
  • Air Tahiti Nui/Tokyo
  • Latam/Santiago de Chile via Osterinsel
  • Air France/Los Angeles
  • Hawaiian Airlines/Honolulu
  • Aircalin/Noumea

Um zwischen den Inseln einfach wechseln zu können, bietet sich ein Multi Island Pass von Air Tahiti an. Je nachdem, welche Inseln du dir angucken möchtest, gibt es verschiedene Pässe, die verschiedene Inseln beinhalten. Wir hatten den Bora Bora Pass und haben hierfür in der Nebensaison 399€ pro Person gezahlt. Den Pass haben wir problemlos im Internet buchen können. Während unserer Recherche haben wir einen anderen Blog gefunden, auf dem erklärt wird, wie du den Preis für den Multi Island Pass noch etwas drücken kannst und quasi den Nicht-Touristen-Preis zahlst, den die Locals auch zahlen. Dies funktioniert mit Nutzung eines VPN. Bei uns hat es nicht funktioniert, was im Nachhinein auch gut war. Zwar zahlst du bei dem „Local-Pass“ etwas weniger, aber dafür sind auch nur 10kg Gepäck inklusive. Wir hatten pro Flug 23kg frei plus Handgepäck. Wenn du also ganz minimalistisch unterwegs bist, kannst du ja einen Versuch starten und dich um den „Local-Pass“ bemühen.

Das Inselhopping ist hier ein bisschen wie Bus fahren und Sicherheitskontrollen bis auf Tahiti gibt es keine. Die Flasche Wasser kannst du daher ruhig mit ins Handgepäck nehmen.

Ressourcen/Link

Lonely Planet Tahiti & French Polynesia: Klassiker mit einigen guten Tipps, was Kultstätten und Pnetaglypen angeht, da die Gesellschaftsinseln nicht wirklich mit Touristen überlaufen sind, kann man die Lonely Planet Tipps hier wirklich noch gut gebrauchen.

Air Tahiti: Die lokale Fluggesellschaft mit kleinen Propellermaschinen. Es kommt oft zu Verspätungen, meistens gibts dann ein Freigetränk am Flughafen. Es gibt verschiedene Multi-Island-Pässe, ab zwei Flügen lohnt sich meistens ein Pass.

Blog: Neverending Footsteps – French Polynesia: guter englisch sprachiger Blog mit Tipps zu den Inseln und Unterkünften (viele stimmen mit unseren überein, da es nicht so viele Budget-Unterkünfte gibt, aber es gibt sie)

Blog: x days in y – French Polynesia: auch ein ziemlich guter Südsee Blog, sogar auch für die anderen Inselgruppen in Französisch Polynesien, wie Marquesas und Tuamotus

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